IEC 68-2-66 Testmethode Cx: Stationäre feuchte Wärme (druckloser gesättigter Dampf)
Apr 18, 2025
Vorwort Der Zweck dieser Testmethode besteht darin, ein standardisiertes Verfahren zur Bewertung der Widerstandsfähigkeit kleiner elektrotechnischer Produkte (hauptsächlich nicht hermetische Komponenten) in einer Testkammer bei hohen und niedrigen Temperaturen sowie in einer feuchten Umgebung bereitzustellen. Umfang Dieses Prüfverfahren gilt für beschleunigte Prüfungen kleiner elektrotechnischer Produkte auf feuchte Hitze. Einschränkungen Um äußere Einflüsse auf Proben, wie beispielsweise Korrosion oder Deformation, nachzuweisen, ist diese Methode nicht geeignet. Testverfahren1. Inspektion vor dem Test Die Proben müssen Sicht-, Maß- und Funktionsprüfungen gemäß den entsprechenden Normen unterzogen werden. 2. Probenplatzierung Die Proben müssen in der Prüfkammer unter Laborbedingungen hinsichtlich Temperatur, relativer Luftfeuchtigkeit und Luftdruck platziert werden. 3. Anwendung der Vorspannung (falls zutreffend) Wenn die entsprechende Norm eine Vorspannung vorschreibt, darf diese erst angelegt werden, nachdem die Probe ein thermisches und Feuchtigkeitsgleichgewicht erreicht hat. 4. Temperatur- und Feuchtigkeitserhöhung Die Temperatur wird auf den angegebenen Wert erhöht. Während dieser Zeit wird die Luft in der Kammer durch Dampf verdrängt. Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit dürfen vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten. Auf der Probe darf sich kein Kondenswasser bilden. Die Stabilisierung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit muss innerhalb von 1,5 Stunden erreicht sein. Dauert die Prüfung länger als 48 Stunden und kann die Stabilisierung nicht innerhalb von 1,5 Stunden abgeschlossen werden, muss sie innerhalb von 3,0 Stunden erreicht sein. 5. Testdurchführung Halten Sie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Druck gemäß der entsprechenden Norm auf den angegebenen Werten. Die Testdauer beginnt, sobald stationäre Bedingungen erreicht sind. 6. Erholung nach dem Test Nach der angegebenen Prüfdauer müssen die Kammerbedingungen wieder auf normale atmosphärische Bedingungen (1–4 Stunden) zurückgeführt werden. Temperatur und Luftfeuchtigkeit dürfen während der Wiederherstellung bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten (natürliche Kühlung ist zulässig). Vor der weiteren Handhabung muss den Proben Zeit gegeben werden, sich vollständig zu stabilisieren. 7. Messungen während des Tests (falls erforderlich) Elektrische oder mechanische Prüfungen während der Prüfung müssen ohne Änderung der Prüfbedingungen durchgeführt werden. Vor der Wiederherstellung darf keine Probe aus der Kammer entnommen werden. 8. Inspektion nach dem TestNach der Erholung (2–24 Stunden unter Standardbedingungen) müssen die Proben gemäß der entsprechenden Norm einer Sicht-, Maß- und Funktionsprüfung unterzogen werden. --- TestbedingungenSofern nicht anders angegeben, bestehen die Testbedingungen aus den in Tabelle 1 aufgeführten Temperatur- und Dauerkombinationen. --- Testaufbau1. Kammeranforderungen Ein Temperatursensor soll die Kammertemperatur überwachen. Die Kammerluft muss vor dem Test mit Wasserdampf gespült werden. Es darf kein Kondensat auf die Proben tropfen. 2. KammermaterialienDie Kammerwände dürfen weder die Dampfqualität beeinträchtigen noch eine Korrosion der Proben verursachen. 3. TemperaturgleichmäßigkeitGesamttoleranz (räumliche Variation, Schwankung und Messfehler): ±2°C. Um die relative Feuchtigkeitstoleranz (±5 %) einzuhalten, müssen Temperaturunterschiede zwischen zwei beliebigen Punkten in der Kammer minimiert werden (≤1,5 °C), auch während des Hoch-/Herunterfahrens. 4. ProbenplatzierungDie Proben dürfen den Dampfstrom nicht behindern. Eine direkte Einwirkung von Strahlungswärme ist verboten. Wenn Vorrichtungen verwendet werden, müssen deren Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität minimiert werden, um eine Beeinträchtigung der Testbedingungen zu vermeiden. Die Befestigungsmaterialien dürfen keine Verunreinigungen oder Korrosion verursachen. 3. Wasserqualität Verwenden Sie destilliertes oder deionisiertes Wasser mit: Widerstand ≥0,5 MΩ·cm bei 23 °C. pH 6,0–7,2 bei 23 °C. Kammerbefeuchter müssen vor der Wasserzufuhr durch Schrubben gereinigt werden. --- Weitere InformationenTabelle 2 enthält die Sattdampftemperaturen, die den Trockentemperaturen (100–123 °C) entsprechen. Schematische Darstellungen der Prüfeinrichtungen für Einzel- und Doppelbehälter sind in den Abbildungen 1 und 2 dargestellt. --- Tabelle 1: Testschweregrad| Temp. (°C) | RH (%) | Dauer (h, -0/+2) | Temperaturrelative LuftfeuchtigkeitZeit (Stunden, -0/+2)±2℃±5%ⅠⅡⅢ110859619240812085489619213085244896Hinweis: Der Dampfdruck bei 110 °C, 120 °C und 130 °C beträgt 0,12 MPa, 0,17 MPa bzw. 0,22 MPa. --- Tabelle 2: Gesättigte Dampftemperatur vs. relative Luftfeuchtigkeit (Trockentemperaturbereich: 100–123 °C)Sättigungstemperatur (℃)RelativLuftfeuchtigkeit (%RH)100 %95 %90 %85 %80 %75 %70 %65 %60 %55 %50 %Trockentemperatur (℃) 100 100,098,697,195,593,992,190,388,486,384,181,7101 101,099,698,196,594,893,191,289,387,285,082,6102 102,0100,699,097,595,894,092,290,288,185,983,5103 103,0101,5100,098,496,895,093,192,189,086,884,3104 104,0102,5101,099,497,795,994,192,190,087,785,2105 105,0103,5102,0100,498,796,995,093,090,988,686,1106 106,0104,5103,0101,399,697,896,093,991,889,587,0107 107,0105,5103,9102,3100,698,896,994,992,790,487,9108 108,0106,5104,9103,3101,699,897,895,893,691,388,8109 109,0107,5105,9104,3102,5100,798,896,794,592,289,7110 110,0108,5106,9105,2103,5101,799,797,795,593,190,6(Zusätzliche Spalten für %RH und Sättigungstemperatur würden gemäß der Originaltabelle folgen.) --- Wichtige Begriffe geklärt:„Druckloser gesättigter Dampf“: Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit ohne Anwendung von externem Druck. „Steady-State“: Konstante Bedingungen während des gesamten Tests.
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